"alles Frosch"
„Sei doch kein Frosch“ - was soviel bedeutet wie: sei nicht feige, trau dich, zier dich nicht.
Ein gutes Credo und passend für diese und die weiteren Aufgaben, die anstehen, um am Ende unter den Besten bestehen zu können. So hat das erste Turnier gezeigt, dass wir gut unterwegs sein können, wenn jeder bei der Sache ist und sich einbringt. Dies gilt es, unter den neuen Bedingungen, weiter zu entwickeln. Unausrechenbarer zu sein und verschiedene Aufstellungen ins Rennen zu schicken ist das Ziel, Stärken weiter entwickeln und Schwächen abbauen. Die anfängliche Nervosität und Unsicherheit dürfte jedenfalls erst einmal bezwungen sein, weil der erste Vergleich gegen einen Meisterschaftsmitfavoriten, der Mannschaft aus Jena, doch sehr vielversprechend verlief.
Unser 2. Turnier mit der männlichen D1 führte uns nunmehr nach Waltershausen. Gegner diesmal die Gastgeber aus Hörselgau und der Ortsnachbar aus Eisenach. Eisenach, mit fast 20 Kindern angereist, kam im ersten Spiel gegen Hörselgau nicht über ein Unentschieden hinaus, was am Ende sogar als glücklich zu bewerten ist. Geschuldet war dieser Punktverlust wahrscheinlich der Tatsache, dass man offenbar Leistungsträger für das Spiel gegen unsere Mannschaft „schonte“ bzw. nicht „zeigen wollte“, um Überraschendes in das Duell einzubringen.
Doch gefestigt, motiviert, in die eigene Stärke vertrauend und ohne den froschüblichen Fluchtinstinkt wollten wir zeigen, wo „der Frosch die Locken hat“ und die Sache hier offensiv angehen! Personell mit knappen Aufgebot, da unsere 2. Mannschaft parallel in Sömmerda zugange war und einige krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen waren. Somit standen lediglich 9 Spieler auf dem Protokoll. Eisenach wirkte körperlich überlegen, jedoch etwas statisch im Spielaufbau. Unsere wuselige, auf „schnelle Beine“ orientierte Spielweise war hier geradezu passend, um spielerisch entgegenzuhalten. Es zahlte sich aus, dass wir vermehrt auf unser Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff Wert gelegt haben und nach Ballgewinnen umgehend in den Gegenstoßmodus schalteten, um einfache Tore zu erzielen. Und so ging es schnell, für manch gegnerischen Spieler zu schnell, was nach 4 Minuten in eine 4:0 Führung mündete. Über 8:1 und 11:4 wurde mit 13:6 die Seiten getauscht. Erst nach 8 Minuten in der 2. Hälfte konnte Eisenach einen weiteren Torerfolg bejubeln, da standen auf unserer Seite weitere 10 Tore zu buche! Die Eisenacher Elternkulisse verstummte Zusehens und musste mit anschauen, wie ihre Mannschaft am heutigen Tage chancenlos blieb. Die Wartburgstädter wechselten zum Ausgang der Partie in ihren Reihen, um neue Impulse zu setzen – vergeblich. 31:11 leuchteten nicht nur die Zahlen von der Anzeige. Am Ende vielleicht ein wenig zu hoch aber hoch verdient.
Ob der gezeigten Leistung können wir weiter hoffnungsvoll an die nächsten Aufgaben denken, ohne den Blick dafür zu verlieren, dass wir uns weiter verbessern müssen. Besonders lobenswert, dass sich alle Spieler in die Torschützenliste eintrugen und uns eine sehr gute Torhüterleistung unterstützte. Hervorzuheben die Flexibilität in verschiedenen Formationen unsere taktischen Vorgaben auf den Punkt zu bringen. Ein gewolltes Ziel ist es, dass jeder Spieler mindesten 2 Positionen bespielen kann.
Die zweite Partie des Tages galt es gegen die Gastgeber zu bestreiten. Spannungsabfall und latente Müdigkeit ließen uns schwer ins Spiel kommen. Die Angriffsdynamik kam etwas ins Stocken und auch im Abwehrbereich fehlten gegen einen wenig strukturiert spielenden Gegner die viel beschriebenen letzten Prozente. Zur Halbzeit stand ein hart erarbeitetes 8:3 zu Buche.
Was die Sache noch schwieriger machte war, dass den Schiedsrichtern im 3. Spiel in Folge so ein bisschen der Durchblick verloren ging. Man mag es noch akzeptieren, wenn zwei Mannschaften unterschiedlichen Leistungsniveaus aufeinandertreffen, dass der Unterlegene, zumal noch der Hausherr, einen kleinen Bonus genießt, aber diese Leistung ging deutlich über das Maß hinaus! Anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und der Altersklasse entsprechend zu handeln, wurden wesentliche Regeln unserer Sportart übersehen und endete in einem unsachlichen gequake! Im wahrsten Sinne des Wortes blieb einem da manchmal der Frosch im Halse stecken. Mit 10:3 ging dann auch die zweite Hälfte zu unseren Gunsten aus, so dass man durchaus von einem sehr erfolgreichem Wochenende sprechen kann. Auch in diesem Spiel haben sich wieder alle Spieler in die Torschützenliste eingetragen, was zeigt, dass wir, anders als andere, in der Lage sind, von allen Positionen Tore zu werfen.
Spielergebnisse:
ThSV Eisenach - SV Petkus Wutha-Farnroda 11:31
SV Petkus Wutha-Farnroda – HSG Hörselgau/Waltershausen 18: 6
SV Petkus Wutha-Frarnroda spielte mit: Oskar Hanisch; Emilian Bleicher 5, Jannis Lehmann 7, Marek Reinhardt 4, Michel Schülken 14, Til Möbius 8, Leander Pahnke 2, Lukas Ruppelt 4, Ben Seckelmann 5
Autor: Karsten Lehmann