doppeltes Spiel
Fünf Wochen spielfreie Zeit waren zu überbrücken – nicht leicht, wenn alle heiß darauf sind, sich im Wettkampf regelmäßiger zu beweisen. Ein Vorschlag vor der Saison die Spielserie in Einzelspieltagen, so wie in anderen Landesverbänden üblich, zu organisieren, um regelmäßiger Meisterschaftsspiele mit einer längeren Spieldauer zu absolvieren, blieb leider ungehört. Man setzt weiter auf Vergleiche in Turnierform. Da die Vorrunde vorsieht, dass jede der 13 teilnehmenden Mannschaften gegen jeden Gegner einmal antreten muss und wir, um allen Spielern die Gelegenheit für ausreichend Spielzeit zu ermöglichen, mit zwei Teams in die Runde gestartet sind, war es diesmal soweit, dass beide Gruppen gemeinsam zur Tat schritten.
Der Verein der HSG Saalfeld/ Könitz war Gastgeber. Und so machte sich „das Dorf“ auf in den Südosten des Bundeslandes. Den meisten am ehesten bekannt durch das Schaubergwerk der Feengrotten mit seinen farbigen Tropfsteinen. Das schöne Tal der Saale, die der Stadt einst den Namen gab, mit seiner landschaftlich reizvollen Gegend, präsentierte sich auch diesmal von seiner besten Seite. Noch zeitig im Nebel gestartet zeigte der Herbst im Tagesverlauf wie es sein muss, wenn wir auf Reisen gehen!
18 von 23 Kindern im Altersbereich der D-Jugend waren mit dabei. Leider haben Absagen aus verschiedensten Gründen eine vollständige Anreise nicht ermöglicht und die Trainer in ihren Planungen auch etwas aus dem angedachten Konzept gebracht. Außerdem verhinderten die Verbandsregeln einen regen und regelmäßigen Austausch von Spielern beider Mannschaften, der gerade für Aktive die leistungsmäßig zwischen beiden Teams stehen, so wichtig ist. Die vermittelte Vorgabe „Spielerlebnis vor Spielergebnis“ kann leider so nicht gelebt werden und begrenzt die Entwicklung für Kinder, die erst später den Weg zum Handball gefunden haben oder als „Spätentwickler“ zum Ball greifen! Viel Arbeit somit für die Verantwortlichen schon vor dem ersten Anpfiff – wer spielt in welcher Mannschaft und bekommt somit welches Trikot und steht auf welchem Protokoll… Da wird es in der Kabine auch schon mal laut, was an den Nervensträngen ziehen kann. Am Ende hat aber jeder seinen Platz gefunden – in der Kabine wie auch in seinem Team.
Auch die Ziele waren schnell formuliert. Sowohl Saalfeld als auch der 4. Teilnehmer, die Mannschaft von Jena II haben bisher teils deutliche Niederlagen einstecken müssen. Heute hatten sie „doppeltes Spiel“. Für unsere „erste Band“ ging es darum, den Fuß immer auf dem „Gaspedal“ zu lassen und aus einem sicheren Abwehrverbund schnelle und viele, aber vor allem herausgespielte Tore zu erzielen. Und unser 2. Team sollte weiter fleißig Punkte sammeln. Ziel war es, dass die Jungs Selbstvertrauen sammeln und der ein oder andere sich für einen Einsatz in der ersten Mannschaft in Position bringt.
Ich kann es vorweg nehmen – es gelang in allen Punkten!
Wutha I gewann alle Duelle den Erwartungen entsprechend deutlich und erzielte über 100 Tore in 3 Spielen! Die Leistung ist unter den Umständen der Gegenwehr und des Leistungsunterschiedes als vorhersehbar einzuschätzen, trotzdem war die Spielfreude überragend. Um jeden Ball wurde gekämpft und jeder konnte sich am Torewerfen beteiligen, auch wenn die Position nicht immer die typische war. Diesmal gab es kaum Spannungsabfall und, trotz hoher läuferischer Intensität aufgrund von begrenzten Wechselmöglichkeiten, keinen körperlichen Einbruch.
Wutha II war gegen Saallfeld und Jena II ungefährdet erfolgreich und musste nur in einem eher „freundschaftlichen Trainingsvergleich“ die Stärke der Trainingskollegen anerkennen. Fünf Punkte stehen jetzt auf der Habenseite, was derzeit Platz acht bedeutet. Vor allem die Abwehrarbeit wusste zu gefallen. Außerdem konnten sich Spieler nachhaltig für einen Einsatz im ersten Team empfehlen, allerdings nicht nur wegen der hier gezeigten Leistung. Ein Weg der auch für andere beispielgebend sein sollte und Anreiz ist, weiter bewusst und zuverlässig an sich zu arbeiten.
Nach mehr als fünf Stunden Handball ging es dann zurück, entlang am Rand des Thüringer Schiefergebirges, und das Lächeln im Gesicht war einem erfolgreichem Vereinsauftritt und der entgegenfahrenden Sonne geschuldet.
Spielergebnisse:
HSG Saalfeld/ Könitz - SV Petkus Wutha-Farnroda II 8:22
HBV Jena II - SV Petkus Wutha-Farnroda I 12:34
SV Petkus Wutha-Farnroda II - SV Petkus Wutha-Farnroda I 15:35
SV Petkus Wutha-Farnroda I - HSG Saalfeld/ Könitz 40:8
SV Petkus Wutha-Farnroda II - HBV Jena II 25:6
SV Petkus Wutha-Frarnroda I spielte mit: Oskar Hanisch, Luca Kehl; Colin Haase 8, Emilian Bleicher 20, Jannis Lehmann 14, Marek Reinhardt 9, Til Möbius 27, Leander Pahnke 4, Lukas Ruppelt 8, Ben Seckelmann 19
SV Petkus Wutha-Frarnroda II spielte mit: Domenik Heim; Emil Wenig 1, Gerhard Döring 1, Tomke Krah 1, Moritz Wagner 33, Benjamin Ritz 19, Theo Baumbach 1, Christoph Johne 6
Autor: Karsten Lehmann