Meister besten Gewissens
Wer 61 von 62 Saisonmeisterschaftsspielen gewinnt, bei einer Spielzeit von jeweils 10 Minuten im Durchschnitt mehr als 9 Tote erzielt und dabei über alle Spiele hinweg eine Tordifferenz von mehr als 6 Toren zwischen sich und den Gegner legt, der kann sich bestens Gewissens als verdienten Meister der E-Jugend der Saison 2023/24 nennen lassen!
Von Anfang an hatten wir uns das Ziel gesetzt ein Wörtchen mitzureden, wenn es um die Vergabe des Landesmeistertitels ging. Nach dem 3. Platz aus der Vorsaison eine ambitionierte, wenn auch realistische Vorgabe. Das Grundniveau der einzelnen Mannschaften der Liga war aufgrund der letzten Spiele gut einzuschätzen und um unsere Stärke in der Breite auf dem Feld waren wir uns bewusst. Auch wenn einige Akteure aufgrund der Altersbegrenzung in den nächst höheren Jahrgang gewechselt waren, waren wir bereit uns mit den verbliebenen Kindern der Aufgabe zu stellen, uns weiterzuentwickeln, spielerische Fortschritte zu erzielen, als Team weiter zusammenzuwachsen und im Ergebnis erfolgreich zu sein!
„Der Weg ist das Ziel“ - Da auch gleich der Auftakt in unserem Heimturnier glückte und wir die Konkurrenz aus Eisenach, die ja aus der Historie heraus immer ein Gradmesser darstellten, auch in der Art und Weise deutlich distanzieren konnten, wuchs das Selbstbewusstsein und machte große Lust auf alles was da noch zu spielen war.
„51 Tore in 6 Spielen“ - Am 2.Spieltag folgte der erste, wenn auch völlig unnötiger Ergebnisdämpfer. Wir verloren unser Auftaktspiel gegen Sömmerda knapp mit einem Tor. Grund war nicht die Stärke des Gegners, sondern der eigene Umgang mit sehr guten Wurfmöglichkeiten. Alleine 6 Mal stand dem Torerfolg der Pfosten im Weg und am Ende lief uns schlicht weg ein bisschen die Zeit davon. Spielerisch war kaum was zu bemängeln und zu sehen, dass es sich in die richtige Richtung bewegt. Manchmal sind solche Erfahrungen gut für den weiteren Saisonverlauf. (Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass es die einzige Niederlage im Saisonverlauf bleiben sollte!) So waren jetzt die Sinne nochmal mehr geschärft, dass einem Fehler, sei es im Pass, Wurf oder in technischer Hinsicht, bei einer Spielzeit von lediglich 10 Minuten besonders in Bedrängnis bringen kann. Somit war das Thema schnell abgehakt und das Turnier wurde souverän zu Ende gespielt.
„Alle Feldspieler in der Torschützenliste“ - Im 3. Anlauf war die Konkurrenzfähigkeit der mitspielenden Mannschaften nicht gegeben. Ein kritisches Argument gegenüber der Verbandsführung, dass diese Art der Duelle zwischen Mannschaften mit diesen Leistungsunterschieden keinen sportlichen Mehrwert hat, egal für welche Seite. Wir konnten unser Torekonto aufbessern, erzielten bei 6 Spielen 80 Tore und mussten nur 5x hinter uns greifen. Erfreulich, dass auch jeder seinen persönlichen Erfolg hatte.
„Von jungen Damen und kleinen Männern“ – In einem kurzweiligen Turnier mit 3 Mannschaften konnten wir wiederum gute Akzente setzen und unser Spiel weiter verbessern. Die Gastgeber aus Hörselgau konnten ihre Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen und uns phasenweise fordern. Die Mädchenmannschaft aus Nordhausen hingegen war chancenlos.
„Spitzenreiter Spitzenreiter hey hey“ - Am 5. Spieltag ging es um die Tabellenführung in unserer Vorrundengruppe. Verlustpunktfrei war diese bisher der Mannschaft aus Nordhausen vorbehalten. Letztes Jahr waren wir hier chancenlos. Aber diesmal, wenn auch in etwas anderer Besetzung beider Mannschaften, gingen wir als Sieger vom Parkett, gewannen an dem Spieltag nicht nur zweimal gegen den wahrscheinlich ärgsten Konkurrenten, sondern auch alle anderen Spiele, teils deutlich.
„Kempa als sehenswerter Schlusspunkt“ – Das letzte Turnier des Jahres 2023 war gleichzeitig das erste Rückrundenturnier der Gruppe. Wie schon zum Saisonauftakt waren nicht nur die Ergebnisse deutlich, sondern auch der Qualitätsunterschied auf dem Feld. Konnte Eisenach die Ergebnisse noch einigermaßen in Grenzen halten, war der Gegner aus Breitungen weit weg von konkurrenzfähig. So zogen wir weiter unsere Kreise.
„Weiter weiter immer weiter“ – Da war noch eine Rechnung offen, im ersten Turnier des neuen Jahres. Sömmerda, die einzige Mannschaft, die uns besiegen konnte, galt es in die Schranken zu weisen und den Abstand zum 3 Tabellenrang eben zu diesem Team weiter zu vergrößern. Das gelang mit Bravour. Zwei deutliche Siege sprangen heraus und der „Betriebsunfall“ aus dem Vorjahr war endgültig vergessen!
„Ene, mene, miste“ – und ja, es rappelte in der Kiste. Hoffnungslose Überforderung bei der Gegnerschaft bescherte uns ein Torefestival besonderer Güte. 65 eigene Erfolge und ohne Gegentreffer waren Aussage der Dominanz, die sportlich nicht wirklich wertvoll war.
„3-2-2-1“ - Ein Turnier mit 3 Mannschaften sollte es sein. Da Nordhausen nicht angereist ist, blieben nur 2 übrig. Beide konnten wir gewinnen und sind weiter der Staffelprimus. Somit grüßen wir weiter vom Tabellenplatz 1! Die zwei Siege konnten den Ärger über das unentschuldigte Nichterscheinen eines Vereins nicht vollends schönigen, da die sportliche Unfairness Tragweite besaß!
„Zu Besuch bei „Freunden“ - Im letzten Turnier der Vorrunde beim einzig verbliebenen Konkurrenten machten wir den „Deckel drauf“. Gleich im ersten Match erspielten wir einen Sieg und waren somit, ohne die anderen Teilnehmer unterschätzen zu wollen, vom Platz 1 nicht mehr zu verdrängen. Verbissen und mit absoluter Überzeugung lassen wir uns in diesem ersten Turnierspiel nicht von unserem Weg abbringen. Da es nichts zu verschenken gab und die uns umgebende Atmosphäre besonders motivierte, setzten wir ein weiteres Zeichen und gewannen auch das Rückspiel gegen den Zweitplatzierten mit einem Lächeln auf den Lippen.
Somit war die Vorrunde Geschichte, die wir in allen Belangen dominieren konnten und mit nur einer Niederlage, die nicht weiter ins Gewicht fiel aber den Blick noch einmal schärfte, über die Bühne ging. Sie war als sehr erfolgreich zu bezeichnen, da nicht nur die Ergebnisse stimmten, sondern vor allem die Weiterentwicklung und der Zusammenhalt in der Mannschaft.
Das dies nur ein erster Schritt war und man sich dafür noch nichts „kaufen“ kann, war allen klar. Trotzdem war nicht nur für uns zu erkennen, dass wir in der Meisterschaft ein ernsthafter Mitstreiter waren und man uns mit „auf der Rechnung“ haben muss.
Das Halbfinale in Hermsdorf war der nächste Step!
„Denn nur zusammen sind wir nicht allein“ - Im weiterführenden Meisterschaftsverlauf gab es drei Halbfinalgruppen, in welche die ersten vier Mannschaften der drei Vorrundenstaffeln teilnahmeberechtigt waren. Finale oho, so sangen es am Ende die mitgereisten Eltern. Das Ergebnis einer schnörkellosen Vorstellung von Sekunde 1 an und durchgängig bis zum letzten Abpfiff. Beeindruckend wie souverän und unter der Anerkennung der Gegnerschaft war es wiedereinmal ein gelungener Tag! 6 Spiele und 6 teils deutliche Erfolge bedeute die nächste, letzte Runde auf dem Weg zum vollen Erfolg.
Das große Ziel war erreicht und es sollte besser enden als vor einem Jahr. Diesmal wollten wir ganz oben stehen. Der 12. Spieltag, am 21.04.2024 sollte in die Geschichte dieser Mannschaft eingehen und was schaffen, was und auf ewig verbindet.
„So sehen Sieger aus – der Weg war das Ziel“ - Alle bisherigen Ergebnisse hatten uns hierher geführt, uns stark und selbstbewusst gemacht – aber nun ging es bei „0“ los. Ausrutscher waren nicht erlaubt, denn eine Niederlage hätte uns den finalen Traum genommen. Entsprechend war Anspannung und Nervosität ein Begleiter durch die Vorrunde, die wir trotzdem recht eindeutig über die Bühne brachten. Im Halbfinale benötigte es einen Kraftakt und auch ein wenig Glück, um ein fast verlorenes Spiel noch in unsere Richtung zu biegen. Erst im Penalty-Werfen sollte die Entscheidung fallen. Großartig wie die Mannschaft eine zwischenzeitliche Krise gegen einen wirklich guten Gegner überwand und alle zusammen sich gegen die Niederlage stemmten! Nach dieser emotionalen Achterbahnfahrt waren alle „Bremsen“ gelöst. Das Finale wurde zum letzten Siegeszug an diesem Tag. Schnell war klar, dass wir uns jetzt nicht mehr aufhalten lassen. An einem famosen Tag krönten sich die Jungs zum Meister ihrer Altersklasse! Und das sehr verdient!
Auch auf der geselligen Nachfeier waren wir nicht zu schlagen, die schon in der Halle begann und erst zu später Stunde im Heimatort endete.
Zur Vervollständigung der Saison sei noch der Erfolg bei der Mini-Championsship genannt, der uns ebenfalls deutlich und verlustpunktfrei gelang und unser Selbstvertrauen weiter stärkte.
Jungs – wir sind stolz auf euch. Es hat uns viel Freude bereitet und wir hoffen, dass wir den Weg gemeinsam weiter gehen und weitere Erfolge feiern werden!
Gemeinsam ist der Wunsch. Es war nicht immer einfach - Training mit mehr als 20 Kindern zu organisieren, die in verschiedenen Altersklassen an den Start gingen und unterschiedliche Erfolge zu verzeichnen hatten. Ich meine aber, dass wir das gut gemeistert haben.
Sensationell wie wir vom Verein und den Eltern bei unserem Vorhaben unterstützt wurden.
Kritisch zu sehen ist das Leistungsgefälle innerhalb der Liga. Hier bleibt zu hoffen, dass man sich auf Verbandsebene etwas einfallen lässt, um vorwiegend Spiele niveaugleicher Mannschaften zu ermöglichen. Ebenfalls ärgerlich, das Mannschaften (teilweise wiederholt) zu Turnieren nicht antreten und oftmals erst kurzfristig oder gar nicht absagen.
Eine kleine Vorausschau sei vielleicht noch erlaubt, denn nach der Saison ist vor der Saison und schließlich gibt es ja was zu verteidigen. Das die „Trauben hier wieder etwas höher hängen“, sollte uns weniger verunsichern sondern eher motivieren. Man sollte uns in jedem Fall nicht unterschätzen, denn wir wollen den eingeschlagenen Weg weiter gehen.
Organisatorisch konnten wir schon einiges auf den Weg bringen, damit wir mit 2 Teams in der Altersklasse der D-Jugend an den Start gehen können, damit jeder Spieler auch künftig seine Spielanteile bekommt.
Autor: Karsten Lehmann