Kalt war es nur den Zuschauern
Bei winterlichen Temperaturen war diesmal Erfurt das Ziel unseres sportlichen „Ausfluges“, der HSC Erfurt Turnier-Gastgeber im Rahmen der Thüringer Meisterschaft.
Die Sporthalle an der Mittelhäuser-Straße hat schon einige Jahre „auf dem Buckel“, einigen Zuschauern ist sie noch aus der eigenen Kindheit bekannt. Viel hat sich nicht geändert zu damals. Im Inneren war es unwesentlich wärmer als auf den Straßen der Innenstadt, da bekam manch Betrachter eine rote Nase und kalte Füße. Der Wunsch nach einem wärmenden Punsch machte schnell die Runde. Dabei blieb es dann aber auch…
Gut eingelaufen und hoch motiviert ging unsere Mannschaft ins Turnier. Das Duell gegen Hörselgau diente noch einer Erwärmung unter Wettkampfbedingungen. Der Gegner, unter der Fluktation kindlicher Feierlichkeiten dezimiert und leidend, fand kaum einen Fuß vor den anderen, wirkte verunsichert und spielerisch limitiert. Am Ende Stand hier ein deutlicher 15:0 Erfolg. Es folgte das Match gegen den Tabellennachbarn aus Erfurt. Bei einem Erfolg wäre man auf einem guten Weg, den Anschluss ans Tabellenmittelfeld zu finden. Wir boten den Erfurtern, fast durchgängig mit älteren Jungs aufgestellt, ein Duell auf Augenhöhe. Voller Einsatz, Kampf um jeden Ball und auch gelungene Angriffszüge, zeichnete unser Spiel aus. Vor allem die Leistung in der Abwehr war sehr sehenswert, auch die Angriffsleistung zeigte sich sehr verbessert. So versuchte man diesmal phasenweise über eingeübte Spielzüge zum Erfolg zu kommen. Am Ende gaben Kleinigkeiten, wie z.Bsp. zwei verworfene 7m den Ausschlag, dass es nicht ganz zum Sieg reichte. Trotz einer 7:8 Niederlage konnte man erhobenen Hauptes das Parkett verlassen! Es war wohl das beste Spiel der Saison, welches zeigt, wohin der Weg und die Entwicklung gehen kann.
Im Rückmatch gegen Hörselgau spielte man sich so ein bisschen den Frust von der Seele. 19 eigene Torerfolge bei 2 Gegentreffern in 15 Minuten deuten auf eine hohe läuferische Intensität hin. Dabei auch DAS Tor der bisherigen Saison. Ein Konterpass aus der eigenen Hälfte verfehlte zwar den Adressaten, tippte aber so auf, dass der Ball eine Kurve in hohem Bogen über den nach vorne tretenden Torhüter nahm und ins Tor viel. Das wird der Torschütze nie vergessen. Nunmehr stand das Rückspiel gegen Erfurt an. Der Wille war da, aber die Kraft und Konzentration verflogen. Schon in den ersten Minuten war zu spüren, dass sich die Abwehr nicht mehr so griffig zeigte und man sich jenseits der eigenen Hälfte wieder mehr in Einzelaktionen verstrickte. Gegenstoßtore waren die Folge. Die Erfurter gefielen außerdem vor allem durch ihr sehr durchdachtes Kreisläuferspiel. Somit waren nach der Hälfte der Spielzeit die Messen eigentlich gelesen. Was blieb, war das unbedingte Bemühen, das Ergebnis in Grenzen zu halten, was bei einer Niederlage von 6:14 nicht ganz gelang.
Die wichtige Erkenntnis ist, dass es geht, wenn man alle Sinne und alle Kraft zusammennimmt. Wenn auch nicht bei mehreren Spielen gegen Mannschaften auf Augenhöhe. Was aber auch verständlich ist, wenn diese älter und somit körperlich und spielerisch schon weiter sind.
Positiv herauszuheben war die durchweg sichere und souveräne Schiedsrichterleistung, die man sich so bei allen Turnieren wünschen würde. Denn da haben wir schon viel erlebt…. Der Weg zum Auto war diesmal schneller als gewohnt. Der Frost musste aus den Gliedern und im Auto gab es eine Heizung.
Der Spieltag, der jeweils über 15 Minuten mit Hin- und Rückspiel jeder gegen jeden stattfand, hatte folgende Ergebnisse für unsere Mannschaft:
HSG Hörselgau/Waltershausen - SV Petkus Wutha-Farnroda 0:15
SV Petkus Wutha-Farnroda – HSC Erfurt 7:8
SV Petkus Wutha-Farnroda - HSG Hörselgau/Waltershausen 19:2
HSC Erfurt - SV Petkus Wutha-Farnroda 14:6
An den Spielen beteiligt waren: Oskar Hanisch; Moritz Wagner 7, Kimi Roth 1, Benjamin Ritz 5, Till Möbius 13, Constantin Beck 4, Marek Reinhardt 3, Christoph Johne, Leonas Haase 3, Alexander Hornaff 11
Autor: Karsten Lehmann